Fähigkeiten eines Wandlers: Organisation einer Kundgebung für Klimagerechtigkeit.

Vernetzung. Begeisterung. Transformation. Unter diesem Motto fand vom 28. September – 02. Oktober der Wandel Campus an der wunderschönen Waldorfschule Dietzenbach statt.

Der Wandel Campus der Freunde der Erziehungskunst Rudolf Steiners e.V., ist ein jährliches, mehrtägiges Treffen für alle jungen Menschen, besonders ehemalige Freiwillige aller Trägerorganisationen, um an ihren sozialen, ökologischen und internationalen Projekten zu arbeiten und sich dabei gegenseitig fortzubilden. Zusammen mit ihren Vereinen, Initiativen und Organisationen, in denen sie sich engagieren, setzen sie sich mit entwicklungspolitischen Themen auseinander. Das Programm wird von ehemaligen Freiwilligen selbst gestaltet und gibt viel Raum für Partizipation. Dieses Mal nahmen insgesamt fast 100 Menschen und 20 Initiativen teil. Sie konnten sich über ein vollgepacktes Programm freuen.

Interdisziplinär und gemeinschaftlich
Jeder Tag begann mit einem Morgenkreis

Übernachtet wurde in den Klassenräumen und in der Schulküche kochte ein eigens mitgebrachtes Kochteam bestehend aus engagierten jungen Menschen, die sich mit zukunftsfähiger Ernährung beschäftigen. Die Waldorfschule am Stadtrand von Dietzenbach wurde so für 4 Tage ein Kongresszentrum für Weltveränderung.

Jeder Tag begann mit einer gemeinsamen Campus-Zeit in der das jeweilige Tagesmotto erörtert und jeder*m Teilnehmenden Leitgedanken aus dem Feld der „Gewaltfreien Kommunikation“ mit auf dem Weg gegeben wurde. An den Vormittagen konnten Teilnehmende zwischen verschiedenen Workshops wählen. So wurden Workshops beispielsweise zu den Themen Projektentwicklung, Gemeinwohlökonomie, Erlebnis- und Notfallpädagogik, Postwachstum, Suffizienz, Rohstoffkonflikte, Welthandel, Finanzwirtschaft und Reisefreiheit angeboten.

Tagesplan über 5 Tage
Teamarbeit an Projekten

Nachmittags bot sich die Gelegenheit für anwesende Vereine und Initiativen an den eigenen Projekten zu arbeiten, die Impulse vom Vormittag für wirkungsvolle entwicklungspolitische Arbeit zu nutzen und sich mit anderen Organisationen zu vernetzen und auszutauschen. Der Campus möchte mit diesem interaktiven Nachmittag dem Ideenreichtum und Veränderungswillen der jungen Menschen nachkommen. Erfreulicherweise sind einige gemeinsame Projekte entstanden, wie ein Fibel für deutschlandweites, entwicklungspolitisches Engagement, eine Weltwirtschafts-AG die ein Planspiel für Oberstufenschüler ausarbeitet und ein Team für nachhaltigen Konsum in Hamburg, die eine Karte mit fairen Einkaufsmöglichkeiten erstellen möchte.

Austausch mit Aktiven anderer Initiativen

Angestoßen durch einige junge Menschen, die persönlich die Ereignisse im Hambacher Forst erlebt hatten, wurde an einem Nachmittag eine öffentlichkeitswirksame Aktion auf dem Zirkusplatz in Dietzenbach für den Erhalt des Hambacher Forsts durchgeführt. Vorausgegangen war eine kontroverse Diskussion über Klimawandel, Klima- und Zukunftsgerechtigkeit sowie der Frage, wie Umwelt- und Ressourcenbewusstsein in der Bevölkerung überhaupt geweckt werden kann.

Upcyclingworkshop im Klassenzimmer

Die Abende wurden u.a. durch Impulsvorträge über die Transition-Town-Bewegung und einer Buchvorstellung von Tobi Rosswog abgerundet.

Zum Abschluss blieben noch viele Fragen offen und es wurde deutlich, dass Lösungen keinesfalls offensichtlich sind, um den Wandel in der Gesellschaft zu gestalten. Nur eines war allen klar: Wenn wir nichts ändern, werden uns die globalen Veränderungen überrollen. Deswegen ist eine Zusammenarbeit aller Akteure essentiell und die Vernetzung in Dietzenbach ein erster Schritt.

Der nächste Wandel-Campus findet vom 03.-06. Oktober 2019 statt und ziemlich sicher wieder in Dietzenbach. Mehr Infos unter www.campus.freunde-waldorf.de

Der Wandel-Campus – Ein Begegnungsort für entwicklungsplitische Wandlungskünstler.