Sören Schmidt

Wenn ich in der Welt handle, so muss ich mich fragen, aus welchen Motiven heraus ich dies tue:

  • tue ich es, weil es mir selber nützt,
  • ich dadurch Anerkennung bekommen möchte,
  • es von mir erwartet wird und ich einer Autorität folge –
  • oder tue ich es aus Freiheit, weil ich erkannt habe, dass dieses, was ich tun will, das Richtige ist an diesem Ort und zu dieser Zeit und folge somit einzig und allein mir und meiner Liebe zur Tat – dem einzigen, was mich nicht zwingt?

Dies setzt die Beantwortung der Frage nach der Erkennbarkeit der Welt voraus: was heißt es denn, die Welt – und mich – zu erkennen? Kann ich die Welt ihrem Wesen nach überhaupt erkennen oder zeigt sie mir immer nur ihre Außenseite und bleibt mir ihr Kern ewig verborgen, weil ich zu ihm gar keinen Zugang finden kann?

Diese beiden Fragen: die nach der Erkennbarkeit der Welt, in der ja mein Handeln stattfinden und wirken soll, und die nach der Freiheit: ist Abwesenheit von Zwang schon Freiheit? Wenn nicht, was ist sie überhaupt? Und ist sie etwas Gegebenes oder etwas zu Entwickelndes? Dies sind doch die zentralen Fragen, vor die sich jeder Mensch irgendwann in seinem Leben einmal gestellt fühlt. Und auch diese: ist das Wesen des Erkennens und der Freiheit etwas Allgemein-Menschliches, was für jeden Menschen auf der Erde gilt, oder ist dies an eine bestimmte Kultur, Erziehung oder Bildung gebunden?

Diesen Fragen ist Rudolf Steiner in seinem Buch ‚Die Philosophie der Freiheit – Grundzüge einer modernen Weltanschauung. Seelische Beobachtungsresultate nach naturwissenschaftlicher Methode‘ nachgegangen. Wir wollen versuchen, die dort wiedergegebenen Grundgedanken zu verstehen und auf ihre Fruchtbarkeit für unser Handeln in der Welt hin zu überprüfen.

Referent: Dr. Sören Schmidt, MBA, Projektleiter Europäisches Solidaritätskorps (ESK), Freunde der Erziehungskunst Rudolf Steiners e.V.

Zeitrahmen: Montag 1.10. von 10 bis 13 Uhr