Da die Bundesregierung scheitert, Maßnahmen zu ergreifen, die der globalen Klimakrise angemessen sind, muss die Gesellschaft handeln. Gemeinsam schreiben wir einen Klimaplan, in dem realistische Maßnahmen zusammengefasst werden, die notwendig sind, um die Erderwärmung auf unter 1,5° zu begrenzen.

Der gemeinsame Schreibprozess beginnt am Samstag auf dem Wandel-Campus. Die angefragten Gruppen und Einzelpersonen bilden mit
anderen, die zu den selben Themen arbeiten, die Schreibgruppe für
den jeweiligen Bereich. Sie haben die Aufgabe, Wissen
auszutauschen und zu diskutieren um sich auf konkrete Maßnahmen
zu einigen.

http://gerechte1komma5.de
gerechte1komma5@posteo.net

WER SIND WIR?

Unsere Kampagnengruppe besteht bisher aus 20 Aktivistinnen aus unterschiedlichen Spektren der Klimagerechtigkeitsbewegung. Wir sind Aktivistinnen aus dem Hambacher Wald, von Ende Gelände, verschiedener Ortsgruppen von Fridays for Future, sowie Vertreter*innen der Globalisierungsbewegung und dem Living Utopia Netzwerk. Alle haben sich durch Netzwerkarbeit zusammengefunden und engagieren sich unentgeltlich für das Projekt. Was uns zusammenkommen lässt, ist die Dringlichkeit, die Klimakrise als solche anzuerkennen, und die Notwendigkeit zu handeln, um die schlimmsten Folgen der Klimakrise abzuwenden. Das “Wir” ist ein bunter Haufen Menschen mit verschiedensten Geschichten und Motivationen, der sich auch während der Kampagne immer wieder verändern wird.

MISSION:

Da die Regierung scheitert, Maßnahmen zu ergreifen, die der globalen Klimakrise angemessen sind, muss die Gesellschaft handeln.
Gemeinsam erarbeiten wir einen Klimaplan, in dem realistische Maßnahmen zusammengefasst werden, die notwendig sind, um die Erderwärmung auf unter 1,5° C zu begrenzen.
Diese Maßnahmen sehen wir als Chance für mehr soziale und globale Gerechtigkeit. Diese Chance entsteht, weil die Perspektiven vieler Menschen, auch deine, in die Erarbeitung einfließen können. Unser Ziel ist die Beteiligung besonders betroffener Menschen sowie Sachkundiger aus sozialen Bewegungen und der Wissenschaft. Gemeinsam übergeben wir den Klimaplan von Unten mit einer Demonstration der Regierung und fordern diese auf, ihn sofort umzusetzen. Sollten die Maßnahmen nicht umgesetzt werden, werden wir nicht lockerlassen und den Druck erhöhen. Wir bestehen auf unser Recht auf eine Zukunft.

ZIELE

Mittlerweile gibt es ein starkes Problembewusstsein in der Bevölkerung im Bezug auf die Klimakrise. Dem wird versucht mit marktförmigen Scheinlösungen zu begegnen, die oft nur Symptome verschieben.
Wir sind davon überzeugt, dass es schon viele echte Lösungen für und Wege aus der Klimakrise gibt. Es fehlt nur der politische Wille sie umzusetzen.
Wir, die Menschen, die uns vielleicht schon seit Jahren mit eben diesen Wegen und Lösungen beschäftigen, haben oft keinen Bezug zueinander. Uns fehlen die unterschiedlichen Perspektiven und der Blick füreinander. Gemeinsam haben wir viel Wissen und eine hohe politische Schlagkraft. Die wollen wir nutzen, um einerseits den Druck auf die Regierung noch zu erhöhen und den Diskurs hin zu sozial gerechten und nachhaltigen Maßnahmen zu verschieben.
Gemeinsam sind wir lauter und weniger leicht zu überhören. Anderseits glauben wir, dass wir nicht mehr auf die Regierung vertrauen können, um sinnvolle Maßnahmen umzusetzen und eine starke und organisierte Zivilgesellschaft brauchen. Dazu soll der Klimaplan von unten beitragen.

RAHMENBEDINGUNGEN FÜR DEN KLIMAPLAN & GRUNDSÄTZE FÜR DEN PROZESS DER ZUSAMMENARBEIT:

  • Die Erderwärmung muss unter 1,5°C begrenzt werden.
  • Wir wollen und müssen soziale und globale Gerechtigkeit berücksichtigen. Das heißt einen gerechten Umgang mit den Ursachen und Folgen des Klimawandels finden.
  • Es wird keine Bühne für Scheinlösungen und Greenwashing geboten.
  • Perspektiven von besonders Betroffenen haben besonderes Gewicht.
  • Wir organisieren uns emanzipatorisch und solidarisch. Wir wollen Hierarchien reflektieren und abbauen, Diskriminierung überwinden und zugleich empathisch, fehlertolerant und lernbereit sein.
  • Wir arbeiten transparent.
  • Wir wollen uns nicht von politischen Parteien vereinnahmen lassen und ihnen keine Bühne bieten.

FORM DES KLIMAPLANS VON UNTEN

Der Plan ist in Bereiche eingeteilt:

  • Energiedemokratie,
  • Gerechte Produktion/ Reproduktion/ Konsumtion,
  • Mobilitätsgerechtigkeit,
  • Gerechte Landwirtschaft/ Ernährungssouveränität/ Waldnutzung,
  • Gerechte Wohn-/Raumplanung,
  • [internationale Klimagerechtigkeit /Generationengerechtigkeit].

Jeder Bereich wird eingeleitet durch einen kurzen (max. halbe Seite langen) erklärenden Text. In diesem steht, was der Bereich umfasst und welche Auswirkungen sein derzeitiger Betrieb auf das Klima hat. Für jeden Bereich wird eine Liste mit Maßnahmen erarbeitet, die jeweils aus max. einem Satz, in möglichst verständlicher Sprache, bestehen. Die Maßnahmen werden in die Kategorien “Idee/Erfahrungswissen” und “wissenschaftlich belegt” eingeteilt. Außerdem werden sie nach ihrer möglichen zeitlichen Umsetzung klassifiziert (sofort, in einem Jahr, usw.). Für jede Maßnahme gibt es zusätzlich maximal eine Seite mit allgemein verständlichen Erklärungen. Hier findet sich, wie die Maßnahme umgesetzt werden können und sollen, was für Auswirkungen erwartet werden, sowie Belege zu genanntem. Sollte das Ausmaß einer Seite in einzelnen Fällen nicht reichen, wird auf einen Anhang verwiesen, in dem sich zusätzliche Erklärungen und Belege finden.

SCHREIBROZESS-STRUKTUR UND FAHRPLAN

  1. Wir fragen Menschen aus sozialen Bewegungen, der Wissenschaft und besonders Betroffene an, mit der Bitte, am Klimaplan von unten mitzuschreiben. Und zwar unter der Fragestellung, wie in ihrem Bereich rechtzeitig sowie sozial und global gerecht soviel Treibhausgas eingespart werden kann, dass das gerechte1komma5-Ziel erreicht wird.
    Um die Arbeit am Klimaplan zu erleichtern sollten schon Maßnahmen und Position erarbeitet sein, bevor der gemeinsame Schreibprozess beginnt.
  2. Der gemeinsame Schreibprozess beginnt voraussichtlich im Oktober. Die angefragten Gruppen und Einzelpersonen bilden mit anderen, die zu den selben Themen arbeiten, die Schreibgruppe für den jeweiligen Bereich. Sie haben die Aufgabe, Wissen auszutauschen und zu diskutieren um sich auf konkrete Maßnahmen zu einigen.
    Dieser Prozess wird moderiert und findet vor allem online und per Telefonkonferenzen statt, eventuell wird auch ein Treffen für den jeweiligen Bereich organisiert.
    Wir überlassen es den Menschen aus den Bereichen zu erarbeiten, wie die nötigen CO2e bei Ihnen eingespart werden können.
  3. Der erste Entwurf des Plans wird veröffentlicht. Dieser kann nun gelesen und kommentiert werden.
  4. In regelmäßigen Abständen werden überarbeitete Entwürfe veröffentlicht, in welche die Kommentare eingearbeitet werden. Dies ist ein kontinuierlicher Prozess, in dem wir abgleichen, ob diese Einsparungen der globalen Verantwortung, unter 1,5° zu bleiben, entsprechen. Die veröffentlichten Entwürfe sind als Zwischenstände zu verstehen und können weiter kommentiert und überarbeitet werden.
  5. Nach x veröffentlichten Entwürfen wird eine finale Version verabschiedet.

Schreibgruppe
Für jeden Bereich soll sich eine Schreibgruppe aus verschiedenen Teilen der Bewegung bilden. Idealerweise sind diese Menschen Expertinnen für den jeweiligen Bereich und daher mit der Materie vertraut und gut vernetzt. Diese Gruppe übernimmt das Schreiben, Zusammenfügen, Sortieren und Filtern des Klimaplans. Außerdem arbeiten sie die Kommentare in die neuen Versionen des Klimaplans ein.

Moderationsgruppe
Für jeden Bereich gibt es mindestens eine Person, die nicht inhaltlich an dem Klimaplan arbeiten, sondern den Prozess moderiert und begleitet. Gemeinsam mit den Moderator*innen der anderen Bereiche und anderen Mitarbeiter*innen, die den Gesamtüberblick behalten, bilden sie die Moderationsgruppe, die den Prozess koordinatorisch begleitet.

Zeitplan
Wir haben uns bewusst dafür entschieden, ab Phase 3 noch keine genauen Zeiten in den Fahrplan zu schreiben, weil wir denken, dass uns dafür noch die Erfahrung fehlt. Wir hoffen, dass während des Prozesses eine realistischere Zeiteinschätzung durch alle Beteiligten möglich wird.

MITMACHEN

Wir wollen mit unserem Projekt die gesamte Gesellschaft erreichen, denn wir sind uns bewusst, dass wir nur gemeinsam die Klimakrise aufhalten können. Viele Lösungen bestehen schon. Zusammengetragen können diese Lösungen ihre Wirksamkeit entfalten und Bewegung entstehen lassen.
Uns ist wichtig, dass alle Inhalte wissenschaftlich fundiert sind und keine Scheinlösungen enthalten. Deswegen möchten wir Menschen aus der Wissenschaft einladen, unseren Schreibprozess zu begleiten und ihr/ euer Wissen über bestehende Datensätze mit einzubringen.
Dieses Wissen findet sich oft schon in sozialen Bewegungen gebündelt. Wir wollen in diesem Projekt die Arbeit unterschiedlichster Bewegungen zusammentragen, einen Raum zur Vernetzung kreieren und die Möglichkeit bieten, dieses Wissen auszutauschen. Zusammen können wir die vielen Gedanken und Ideen, die wir alle seit langer Zeit sammeln, öffentlichkeitswirksam nach außen tragen.
Ihr schreibt bereits an einem Klimaplan? In eurer Bewegung wird sich schon seit langer Zeit über Lösungen und Maßnahmen im Rahmen des Klimawandels ausgetauscht?
Wir freuen uns, wenn ihr eure Erfahrungen mit uns teilt, den gerechten Klimaplan mit eurem Wissen und euren Inhalten füllen wollt und könnt und Teil dieses Prozesses werdet.
Wenn ihr Lust habt, nicht nur am Schreibprozess, sondern auch am Orga-Prozess teilzuhaben, meldet euch gerne: http://gerechte1komma5.de
gerechte1komma5@posteo.net